Nach dem touristischen Pflichtprogramm möchten wir tiefer in die Gobi eintauchen. Auf diesem Weg wollen uns unsere Mitstreiter eigentlich nicht begleiten. Die Betonung liegt auf „eigentlich“, da Margriet und Bé kurzfristig umplanen und uns zumindest die nächsten drei Tage bis Gurvantes, unserem letzten Versorgungsstop, begleiten. Wir fahren durch eine einsame Canyon Landschaft, treffen kaum auf Menschen. Einzig Ziegenhirten ziehen an uns vorbei.

Erster Nachtplatz nach den Dünen

In Gurvantes füllen wir ein letztes Mal gemeinsam Wasser-, Essens- und Dieselvorräte auf und gönnen uns zum gefühlten 10. Abschied von den beiden Holländer ein Mittagessen in dem einzigen Restaurant des Ortes. Eine nette junge Frau hilft uns bei der Entzifferung der Speisekarte und übersetzt unsere Bestellung auf mongolisch. Da das Essen frisch zubereitet wird, müssen wir etwa eine Stunde warten. Wie überbrückt „Mann“ die Zeit besser als mit einem Friseurbesuch. Stellt sich doch heraus, daß der Friseursalon unserer Übersetzerin nur 3 Türen weiter liegt. Und beklagt haben sich die beiden Herren schon länger, daß die Haare zu lang sind.

Nachdem gemeinsamen Essen trennen sich unsere Wege, wir wollen noch tiefer in die Gobi eintauchen, die beiden anderen begeben sich langsam auf den Heimweg. In den nächsten Tagen begegnet uns kaum eine Menschenseele, dieser unwirtliche Teil der Gobi, mit den heißesten Temperaturen in der Mongolei ist sehr dünn besiedelt. Leider begegnen wir nicht einem der letzten Exemplare der Gobi Bären, obwohl wir bis ins Gobi A Reservat vordringen. In einer Oase finden wir Hinweise auf ein Schutz- und Informationszentrum des Gobi Bären gefördert von LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern). Leider steht die Station, die 2012 eröffnet wurde, bereits leer. Genauso, wie die geflügelten Pläne in dieser Gegend in großem Stil Tomaten, Gurken und Melonen anzubauen versandeten, scheint dieses gut gemeinte Projekt nicht lange überlebt zu haben. Nur wenige Menschen leben noch hier und so können wir die besten Tomaten der Mongolei genießen und bekommen Gurken und Melonen als Zugabe.

In der Oase Ekhiin-Gol sind wir nicht mehr weit von der chinesischen Grenze entfernt und haben den südlichsten Punkt unser Mongolei Rund erreicht. Wir begeben uns auf den Rückweg in die Zivilisation und finden immer wieder atemberaubende Plätze.