„Mama mach Du mal die Auto Stück vor“, so wurde Purzel aufgefordert das Auto von der Zapfsäule der Tankstelle wegzufahren und wenn Maik an unserer Seite war, wurden wir anderen drei mehr oder weniger ignoriert, so daß wir Maik nur noch „Big Boss“ nannten. Wieder einmal haben wir also Besuch aus Deutschland und wir sind mit Maik und Purzel von Swakopmund bis zu den Epupa Falls unterwegs.

Unsere Route führt über den Messum Krater zum Ugab, die geplante direkte Strecke durch den Ugab ist wegen der Regenfälle nicht befahrbar, also gehrt es einmal um das Brandbergmassiv drumrum ins Damaraland und weiter ins Kaokoveld. An den Epupafällen trennen sich unsere Wege, die beiden fahren gen Osten zu den Victoria Wasserfällen und uns zieht es erneut in den Busch, ins Marienflußtal im Kaokoveld und von dort Richtung Nord.

Messum Krater, die Zweite

Da die Landschaft im Messum Krater derart schön ist, fahren wir mit Purzel und Maik gerne nochmal hin. Von Zeit zu Zeit macht es uns sehr viel Spaß mit anderen zu reisen und ein kleiner Nebeneffekt, es gibt ein paar mehr Fotos (nachdem unsere beiden Kameras Ende 2019 Füße bekommen haben). Auf dem Weg zum Krater durchquert man ein riesiges Feld von Flechten (engl. Lichens), eine der interessantesten Lebensformen in der Namib. Flechten können bis zu 4.500 Jahre alt werden und bilden eine symbiotische Lebensgemeinschaft zwischen Pilzen und Grünalgen. Mittlerweile sind einige Felder eingezäunt, zum Schutz vor Offroad Fahrern, die von den Wegen abweichen.

Eine andere höchst interessante Pflanze der Namib ist die Welwitschia Mirabalis, Dies Pflanze wächst nur in der Namib und ist auf Grund ihres häufigen Vorkommens in Namibia selbst im Wappen des Landes abgebildet und sogar das Rugby Team trägt ihren Namen, „The Welwitschias“. Die Welwitschias machen oft den Eindruck, als wären sie kurz vor dem Vertrocknen, aber das täuscht und auch sie werden sehr alt, man schätzt bis zu 1.500 Jahren.

Erongo, Damaraland und Epupafälle

Wieder einmal haben wir in den Urlaubsmodus umgeschaltet und fahren länger als normal in einem Tag von Swakopmund  bis zum Ugab River Rhino Camp. Das Camp dient als Basis für den „Save the Rhino Trust Namibia“ (SRT), die Campinggebühren sind nicht festgesetzt, was man zahlt geht zu 100% an den SRT.

Durch den Ugab wollen wir bis in die Gegend um Twyfelfontein fahren, leider machen die Regenfälle dieses Vorhaben zu Nichte. Dichter Bewuchs im Ugab und Wasser zwingt uns zur Umkehr und auf die Straße rund um den Brandberg.

Dabei fuhren wir über einen kleinen Bergpass und stießen auf eines der vielen Wracks, die des öfteren in Namibia am Wegesrand liegen.

Die Steinformationen im Damaraland sind besonders zu Sonnenuntergang wunderschön.

Vom Damaraland zu den Epupafällen wird die Landschaft zunehmend grüner. Die Regenfälle der vergangenen Wochen lassen die Blätter an den Bäumen sprießen, das erste Gras wächst und die Blumen blühen.

Die Epupa Wasserfälle und der Kunene Fluß haben so viel Wasser wie selten, an unserem Ankunftstag wurden der Damm des Wasserkraftwerks in Ruacana geöffnet und hat erneut zu einem Anstieg des Kunene geführt.

Und dann heißt es Abschied nehmen von Purzel und Maik, unsere Wege trennen sich nach einer Woche, die beiden wollen Richtung Botswana und wir tiefer ins Kaokoveld. Ein letztes gemeinsames Abendessen am Rande der Wasserfälle und es heißt „Tschüss“. Vielleicht sehen wir uns kurz vor der Abreise nochmal.