Zum Ende unseres Aufenthaltes in Südafrika nehmen wir den Namaqua 4×4 Eco Trail unter die Räder, verbringen ein paar geruhsame Tage in Augrabies und sagen im Richtersveld für’s erste “und Tschüss” Südafrika. Es wird einige Zeit dauern bis wir wiederkommen.

Wie immer gibt es weitere Fotos auf Flickr in dem Album „Südafrika V – „2019“.

Namaqua 4×4 Eco Trail

Den ersten Teil des Trails, 600 km Pisten und Offroad im Northern Cape, befahren wir gemeinsam mit unseren Freunden, den zweiten Teil dann alleine. Insgesamt verbringen wir acht Tage in der Gegend. Die Einkaufsmöglichkeiten unterwegs sind auf kleine Läden mit Grundnahrungsmitteln eingeschränkt. Auf der Strecke wechseln sich gute Pisten, Wellblechpisten und einige Offroad Strecken ab. Gleich zu Beginn, nach dem kleinen Ort Pella, geht es über den Charles Pass, der es an einigen Stellen in sich hat. Die Passagen direkt entlang des Oranje oder in den Trockenflussbetten sind meist recht sandig und die letzten Kilometer der Zufahrt zum Kangab Camping haben einen eingedrückten Auspuff hinterlassen. Die Pisten zwischendurch sind in mal in sehr guten Zustand und mal das übliche afrikanische Wellblech. Die Kennzeichnung unterwegs besteht aus alten Autoreifen, die mit „4×4“ beschriftet sind, kleinen Schildern mit „4×4“ und manchmal sind es „Toyota“ Schilder. Nicht an allen Gabelungen und Kreuzungen sind Schilder vorhanden, also folgen wir dem Rat, die meist befahrene Spur zu nehmen und manövrieren uns prompt in eine Sackgasse. Ein anderer Ratschlag in der Streckenbeschreibung lautet für diesen Fall:  „Please do not panic“, also kehren wir um und vertrauern dem im unserem Navi bekannten Track.

Ein Wort zum Camping, nicht das jemand denkt das wären Plätze mit Ausstattung. Nein, das sind auf dem ersten Teil mehr oder weniger Vorschläge für Buschcamping. Der zweite Teil führt großteils durch Naturschutzgebiet und dort soll man nur an den vorgegebenen Plätzen übernachten.

Die Genehmigung zum Befahren des Namaqua 4×4 Eco Trail kann man in den Touristenbüros in Springbok oder Alexander Bay bekommen oder via e-mail anfordern. Die Kosten belaufen sich pro Teilabschnitt und pro Auto auf 450 Rand und für die „Campingplätze“ zahlt man 200 Rand pro Fahrzeug und Nacht. Weitere Informationen gibt es auf https://www.namakwa4x4.com.

Augrabies National Park

Die Attraktion des Augrabies NP sind die Wasserfälle, der „Main Fall“ stürzt über 60 Meter in die Tiefe. In der Trockenzeit sind die Fälle eher unspektakulär und wir sind eigentlich zum Wandern hier. Auf Grund der Temperaturen von fast 50 Grad im Schatten lassen wir die Wanderung jedoch ausfallen. Wir verschieben unsere Abfahrt auf den Namaqua 4×4 Trail sogar um zwei Tage, da die Temperaturen nicht sinken. Mehr als im Schatten abhängen und morgens und zum Sonnenuntergang zu den Twin Falls zu laufen ist bei der Affenhitze einfach nicht drin. Gut das die Rock Dassies uns tagsüber unterhalten und am Abend regelmäßig eine Ginsterkatze vorbeischaut.

Richtersveld National Park

Der Richtersveld NP ist der südafrikanische Teil des länderübergreifenden ǀAi-ǀAis Richtersveld Transfrontier Park zwischen Namibia und Südafrika. Der Park wird durch den Orange River geteilt und ist in großen Teilen nur mit einem 4×4 befahrbar. Er gilt als einer der letzten „wilden“ Parks in Südafrika. Durch die Lage im äußersten Nordwesten Südafrikas und der extremen Hitze im Sommer wird er eher weniger besucht. In den ersten drei Tagen treffen wir keinen Menschen an, erst am Abreisetag begegnet uns ein anderes Auto. Hierher kommt man mehr wegen der Landschaft und nicht wegen der Tiere. Wir sehen lediglich ein paar Klippspringer, Rock Dassies und Skorpione, alle anderen Tiere bleiben unsichtbar.

Unsere Campsite „Kokerboom Kloof“ einer von vier Plätzen hier, jeder mit einem privaten Bad, in dem aber nur die Toilette und das Spülbecken mit Wasser versorgt wird. In der Dusche und am Waschbecken wurden die Hähne abmontiert. Wir vermuten das ist eine Wassersparmaßnahme.

Dieser Skorpion wird „Day Walker“ genannt (wissenschaftlicher Name Parabuthus villosus), da er am frühen Morgen und am Abend umherstreunt. Er kann bis zu 18 cm lang werden, wahrlich beeindruckend und gehört zu den giftigsten Skorpionen im südlichen Afrika, der auch Menschen gefährlich werden kann. Also bitte nicht reizen. Unser kleines Haustier hatte etwa 10 cm.

Vom Richtersveld NP setzen wir in mit der Fähre über den Oranje nach Namibia über.