Kamelmarkt, Kameltraining und Kamelrennen

In Al-Ain reisen wir wieder in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ein. Hier findet täglich der Kamelmarkt statt und wir werden Zeuge des einzigartigen Schauspiels. Die Käufer fahren mit ihren SUV’s vor, tragen Ihre Wünsche einem Zwischenhändler vor, der dann die Kamele bei den Händlern „vorsortiert“ und dem Käufer vorführen lässt. Kein einziger Käufer steigt aus seinem Wagen oder verhandelt direkt mit den Züchtern oder Händlern. Immer schön klimatisiert im Wagen bleiben.

Ein Kameltraining im Nebel beobachten wir in Abu Dhabi und lernen, daß Kamele beim Rennen gar nicht mehr von menschlichen Reitern bewegt werden. Alle Rennkamele werden von elektronischen Reitern geritten, wie dies genau aussieht, erfahren wir erst beim Rennen.

Kamelrennen finden in den Emiraten von Oktober bis März statt. Man muß früh aufstehen, um live dabei zu sein, da das erste Rennen bereits um 07:00 Uhr startet. Wir übernachten deswegen direkt neben der Rennbahn. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg, Jutta und Gerd sind mit uns unterwegs, und wir wollen auf die Tribüne, um die Rennen zu beobachten. Wie einfältig von uns. Zu FUSS!! Wer geht hier denn zu Fuß und setzt sich auf eine Tribüne. Am Eingang werden wir eines besseren belehrt. Der Start, so erfahren wir, ist 2 km entfernt und jeder fährt dort mit dem Auto hin. Das war die erste Lektion des heutigen Tages. Nachdem wir geklärt haben, daß wir auch mit unseren etwas größeren „Autos“ fahren dürfen, marschieren wir zurück und holen den Herrn Möglich und den MAN Kat von den beiden anderen. Also los zum Start. Hier verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über den Ablauf und lernen unsere zweite Lektion: die Zuschauer und Eigentümer der Rennkamele fahren parallel zur Rennbahn auf beiden Seiten der Bahn mit, um das Rennen zu beobachten. Der Übertragungswagen des Fernsehens hat eine Spur exklusiv, ansonsten gilt, wer zuerst kommt …. Da müssen wir natürlich auch mit, und tatsächlich stört sich kein Mensch an uns und wir rasen mit Herrn Möglich und den Kamelen um die Wette. Die dritte Lektion, die wir lernen ist, die Betätigung der elektronischen Reiter. Diese erfolgt nämlich durch Eigentümer oder Trainer aus den Wagen heraus, die Kamele werden angefeuert und eine kleine Peitsche kann „remote“ bedient werden. Ich staune Bauklötze.

Al-Ain Oase und Palast

Neben dem Kamelmarkt in Al-Ain ist die Oase und der Palast sehenswert. Uns sagte die Stadt vorher gar nichts und wir waren umso überraschter, wie wohl wir uns hier gefühlt haben. Hier gibt es nicht den Glamour und Glitzer Dubais, alles ist etwas gemütlicher und mit Oase und Kamelmarkt ist hier das Gefühl im Orient zu sein greifbarer als im restlichen Land.

Hauptstadt Abu Dhabi

Die Scheich-Zayid-Moschee in Abu Dhabi ist die größte Moschee in den VAE und die achtgrößte der Welt. Hier finden 40.000 Gläubige Platz, gekostet hat der Prunk aus Marmor, Gold und einem der größten Perserteppiche 545 Millionen US$. In den Emiraten wird eben nicht gekleckert. Deutschland bekam auch etwas vom Kuchen ab, die sieben Kronleuchter wurden von dort importiert. Der größte Kronleuchter ist mit einem Durchmesser von zehn Meter und 15 Meter Höhe natürlich auch der Größte der Welt.

Übrigens darf Mann nur ordentlich bekleidet, heißt mit landen Hosen in die Moschee. Vergißt man diese, gibt es einen kostenlosen Verleih von Kaftans. Ähnliches gilt für Frauen, Kopftuch und lange Kleidung sind vorgeschrieben. Hat man dies vergessen, bekommt man ordnungsgemäße Kleidung geliehen.

Die Araber haben seit jeher eine Leidenschaft für Falken und die Falknerei. Und auch wenn die Jagd mit Falken in den VAE mittlerweile verboten ist, ist die Leidenschaft für Falken ungebrochen. Zur Jagd geht man dann eben in die Nachbarländer, in denen noch kein Verbot ausgesprochen wurde. Die Preise für einen einzelnen Falken können bis zu 30.000 Euro betragen und so verwundert es kaum, daß es in Abu Dhabi die größte Fachklinik für Falken gibt. Hier dreht sich alles um Falken:  Routineuntersuchungen, Impfungen, Behandlungen und Operationen, sogar eine Falkenpension inklusive Vollverpflegung gehört zum Angebot. Geleitet wird die Klinik von einer deutschen Tierärztin, die bereits seit 13 Jahren in der Klinik arbeitet.

Zu guter letzt zieht uns wieder einmal in die Wüste und anschließend auf den höchsten Berg der Emirate, den Jebel Jais. Und neben den zutraulichen Kamelen, wartet hier eine weitere Überraschung, Kühe in der Wüste.