Monate sind ins Land gegangen, seit wir Anfang März von Namibia nach Deutschland geflogen sind. Die Welt hat sich verändert, so sehr, wie es sich wahrscheinlich niemand vorstellen konnte. Wir sind glücklicherweise von den Einschränkungen nur wenig betroffen. Unser Rückflug nach Namibia wurde annulliert und wir können unsere Transafrika Reise erstmal nicht fortsetzen. Aber würden wir uns darüber beschweren wäre das, im Angesicht der weltweiten gesundheitlichen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen der Pandemie, Jammern auf sehr hohem Niveau.

Wie aus der Zeit gefallen kommen mir die letzten Wochen in Namibia vor. Und das Schreiben des Blogeintrages darüber schiebe ich seit Monaten vor mir her und kann mich erst dazu animieren, als wir mit unserem Unimog „Herr Möglich“ durch Frankreich touren.

Unsere Route im Februar 2020: Erongo – Messumkrater – Brandberg Nordumfahrung – Ugab – Doros Krater – Grootberg – Etosha – Windhoek

Noch mehr Fotos im Flickr Album „Namibia V – 2020“

Erongo – Ameib

Mal wieder die Füße vertreten und unsere Kondition auf Vordermann bringen, wo könnten wir das in schönerer Umgebung als auf der Ameib. Vor der großen Hitze machen wir uns frühmorgens auf zur Phillips Cave, benannt nach dem ehemaligen Besitzer der Farm, Emil Phillip. Bekannt ist die Höhle wegen der Zeichnung eines weißen Elefanten. Die Zeichnung soll mehr als 3000 Jahre alt sein.

Bull‘s Party und Elephant Head

Ein Muss zum Sonnenuntergang ist der Besuch von Bull‘s Party und Elephant Head. Wie riesige Murmeln schauen die verstreut liegenden Granitfelsen aus. Über Jahrmillionen sind diese durch Verwitterungsprozesse entstanden.

Und manchmal ist einem das Glück hold und es kommt ein Nashorn daher.

Unterwegs mit Geli und Uwe und der Afrika-Ente

Mitte Februar kommen Geli und Uwe nach Namibia um zum 4. und letzten Mal dem Winter auf der Nordhalbkugel zu entfliehen. Auf dem ersten Teil ihrer Abschiedstour begleiten wir die beiden. Den Reisebericht von Uwe findet Ihr auf dem Wüstenschiff Forum. Getreu dem Motto, aller guten Dinge sind drei, statten wir dem Messumkrater erneut einen Besuch ab. Ich sag, mal da kann „frau“ auch ein viertes Mal hin. Langweilig ist es dort nie, und es gibt immer wieder neue Zufahrten zu entdecken.

Am nächsten Tag begeben wir uns auf die Brandberg Nordumrundung. Im Ugab Rivier schlagen wir unseren Nachtplatz auf. Schön oberhalb des Flussbettes, da in der Regenzeit jederzeit „das Rivier abgehen kann“, wie der Namibier für „Wasser von oberhalb im Trockenfluß ankommen kann“ sagt. Und natürlich werden Tierspuren analysiert. Die gefundenen Löwenspuren, sehen wir als älter an. Im Ugab um diese Zeit Löwen, eher nicht. Am nächsten Morgen werden wir eines besseren belehrt. Wir finden frische Spuren von zwei Löwen, die um unsere Autos streunten. Geli entfuhr ein „und ich war heute Nacht draußen um …“.  Wir wollten uns nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn.

Nach Tagen im „Busch“ ist die Brandberg White Lady Lodge eine willkommene Abwechslung mit Swimmingpool, heißen Duschen und einem Restaurant. Am nächsten Morgen soll es für uns über „backroads“ weiter Richtung Doros Krater gehen. Aber halt, was ist das „der Ugab ist abgegangen“. Was für ein Abenteuer für die Ente. Erstmal muss die geeignete Furt gesucht werden und dann mit Vollgas durch. Vielleicht sollten wir das Gefährt wechseln, spannender ist es sicher.

 

Auf der weiteren Strecke wechseln sich sandige und steinige Passagen immer wieder ab und um die Mittagszeit bei leicht ansteigender Pad (namibisch für „Straße“) müssen wir die Ente an den Haken nehmen. Mit nur 900 kg Gewicht und nachdem wir etwas Luft aus den Reifen gelassen haben, zieht unser Dicker die Ente klaglos durch den Sand (Ich glaube wir behalten unseren Landy).

Vom Doros Krater folgen wir dem Doros 4×4 Trail bis Twyfelfontein.

Und dann wollen wir nochmal Tiere sehen. Über das Galton Gate fahren wir in den Etosha Nationalpark. Der Westen des Parks ist sehr einsam, es gibt hier nur einen kleinen Campingplatz und eine Lodge. Und auch die Tiersichtungen enttäuschen nicht. Kurz bevor wir Etosha verlassen, überraschen uns noch ein paar Löwen unterm Baum.

Nun nehmen wir Abschied von Geli und Uwe und erleben einmal mehr, welche Attraktion die Ente in Namibia darstellt. Gerade einmal ein einsamer Tourist interessiert sich in Okakuejo, dem größten Camp im Etosha NP, für unseren Landy, die Ente ist gefühlt von einer Busladung von Menschen umringt. Nur gut, dass der Landy nicht ganz soviel Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Auf dem Weg nach Windhoek machen wir einen kurzen Zwischenstopp bei Corinne & Oli, die, auf einer Tierfarm, bis April (das dachten sie zu diesem Zeitpunkt) das Management übernommen haben. Unser Grillabend fiel der Regenzeit mit einem gescheiten Regen zum Opfer. Und der Landy wurde nochmal richtig eingesaut.