Die Regenzeit 2019/2020 macht uns die Auswahl der Reiseziele in Namibia leicht. Es fielen in weiten Landesteilen mehr Niederschläge als normal, nur der äußerste Westen und Nordwesten blieben vom Regen weitgehend verschont. Von den Epupa Wasserfällen ziehen wir weiter Richtung Westen. Zehn Tage lang sehen wir so gut wie keine Menschen, campen meistens wild und geniessen die Einsamkeit. Dann geht es weiter zur Skelettküste, einem 40 km breiten und 500 km langen Küstenabschnitt Namibias, ein sehr lebensfeindliches, aber faszinierendes Gebiet. Hier trifft der kalte und unberechenbare Benguela-Strom des Atlantiks direkt auf die Dünen- und Wüstenlandschaften Nordwest-Namibias.

Zufahrt zum Kaokoveld

Von Norden kommend bietet sich die Zufahrt über einen der beiden Pässe an. Der van Zyl’s Pass ist berühmt und berüchtigt. Hier haben schon mehrere Reisende ihre Fahrzeuge verloren. Wir sind den Pass 2012 gefahren und unser Landy hat die zwei steilen Passagen mit Bravour gemeistert. In diesem Jahr nehmen wir den Joubert Pass, diese Zufahrt zum Marienflusstal ist länger, genauso ruppig wie der van Zyl’s, nur der Adrenalinspiegel bleibt niedriger, da die steilen und ausgesetzten Stellen fehlen. Die Fotos sind vom van Zyl’s Pass.

Marienfluss- und Hartmannstal

Die Belohnung für die zeitaufwendige und manchmal abenteuerliche Anfahrt in den hohen Norden des Kaokoveld sind die beiden Trockenflusstäler an der Grenze zu Angola. Das Marienflusstal glänzt mit einer lieblicheren Landschaft in fast grellen Orange Tönen, das Hartmanns Tal mit hohen Dünen. Wir schauen über den gut gefüllten Kunene nach Angola, daß wir im August und September 2020 bereisen wollen.

Die etwas anderen Wegweiser

Straßenschilder sucht in dieser dünn besiedelten Gegend vergeblich. Hier gibt es Tonnen in den Farben Rot, Blau, Grün und Orange. Und seit neuestem ist eine weiße Tonne hinzugekommen. Fährt man über den Joubert Pass sollte man an der roten Tonne rechts fahren um ins Marienflusstal kommen.

Weiter Richtung Westen folgt die blaue Tonne, mit einem Fernsprecher und Satellitenschüssel. Funktioniert natürlich nicht und zwischen 2012 und 2020 sind auch noch Hörer und Kabel abhanden gekommen.

Dann wird es immer einsamer bis zum Rand der Skelettküste und es folgen noch die orange und die grüne Tonne. Spätestens an der grünen Tonne sollte man Richtung Nord abzweigen, geradeaus geht es in den öffentlich nicht zugänglichen Teil des Skeleton Coast National Parks.

 

Das Mysterium der „Lone Men“

Fast lebensgroße Steinskulpturen hat ein Künstler mit einem tiefen Sinn für die Landschaft und Lokation über das Kaokoveld verteilt. Wir haben nicht wirklich danach gesucht, sind sicher an dem einen oder anderen der angeblich 27 Skulpturen vorbeigefahren und haben doch noch eine entdeckt. Niemand weiß, wer die Skulpturen gefertigt hat und bisher wurden erst neun der Kunstwerke entdeckt.

Wollt Ihr mehr Fotos von unserer Rückfahrt über Hoanib Tal, Damaraland zur Skeleton Coast? Dann schaut mal auf unserem Flickr Album: Namibia – Kaokoveld