Okavango Delta – Moremi Nationalpark

Das Okavango Delta ist nur zu einem Teil mit dem eigenen Fahrzeug befahrbar. Der Moremi Nationalpark ist einer davon. Als ältester Nationalpark Botswanas nimmt er etwa ein Drittel der Fläche des berühmten Deltas ein. Die Wege im Moremi sind nur mit einem Allradfahrzeug befahrbar und je nach Jahreszeit, teilweise wegen Überflutungen gesperrt. Das Okavango Delta bezieht sein Wasser zum einen durch die Regenzeit von Dezember bis April, zum anderen aus der Okavango Flut aus Angola. Ende Juni bis Anfang August ist mit den höchsten Wasserständen zu rechnen.

Die Tierwelt im Park ist vielfältig. Elefanten, Antilopen, Löwe, Leopard, Büffel, Nashorn und natürliche viele Vogelarten findet man hier.

Seit die botswanische Nationalparkbehörde alle Campingplätze im Gebiet der Moremi und Chobe Nationalparks privatisiert hat, scheint uns die kurzfristige Buchung einfacher zu sein als zuvor. Das mag an den horrenden Übernachtungspreisen liegen, so daß die meisten Besucher nicht länger als ein paar Nächte im Park bleiben. Je nach Anbieter schwanken die Übernachtungspreise zwischen 40 US$ und 50 US$ pro Person, zahlt man in Pula wird es etwas günstiger. Hinzu kommt der Parkeintritt. Es ist jedoch nicht so, daß es sich hier um Luxuscamping handelt, nein, man zahlt für die Exklusivität der Übernachtung im Park. Im Moremi werden die Campingplätze Third Bridge und Northgate durch SKL und Xaxanaca und Southgate durch Kwalate Safari verwaltet.

Da wir nur auf den beiden letztgenannten übernachten wollte, machten wir uns in Maun auf zum Office von Kwalate Safari im Ngami Einkaufszentrum. Einfach zu finden ist dieses Büro nicht, ein Schild sucht man vergeblich und ohne den freundlichen Wachmann hätten wir es vielleicht gar nicht gefunden. Aber: unsere gewünschten Buchungen waren überhaupt kein Problem.

Am letzten Abend in Maun, große Überraschung. Ein Buschtaxi mit Heppenheimer Kennzeichen fährt vor. Soweit weg von zu Hause, wohnen wir in Deutschland nur eine Fahrstunde entfernt. Stephi und Bene sind seit fast drei Monaten unterwegs und wollen über die Ostroute zurück nach Deutschland. Noch am Abend verabreden wir uns im Moremi und bleiben die nächsten zehn Tage zusammen.

Unsere erste Station im Moremi ist diesmal das South Gate, hier wurde ein neuer Teil des Parks eröffnet, der Black Pool Loop, den wir noch nicht kannten. Neben den üblichen Verdächtigen sahen, als wir von unserem Abend „Game Drive“ zurückkamen, ein Rudel Wildhunde vor der Zufahrt zum Campingplatz. Die Gruppe folgte einem Kudu, das vermutlich die Nacht nicht überlebte. Wildhunde sind extrem erfolgreich bei der Jagd und es gibt kaum ein entkommen.

Elefanten kommen manchmal unverhofft um die Ecke..

In Xaxanaca ist, wie bei unseren vorherigen Besuchen, wieder ein Platzelefant anwesend. Es kann durchaus vorkommen, daß dieser den Weg zwischen Sanitäranlagen und Campingplatz versperrt, man sollte mit Wartezeiten rechnen. In dieser Jahreszeit trägt der Amarulabaum Früchte und diese sind ein Leckerli für die großen Tiere. Das Auto sollte deshalb weiter weg vom Baum gestellt werden, sonst ist mit nächtlichem Besuch zu rechnen.

Wegen des niedrigen Wasserstandes konnten wir zum ersten Mal nach „Dead Tree Island“ fahren. Früher gab hier einen ausgedehnten Mopanewald, der nach Langzeitüberflutungen abstarb. Zurück blieben die Baumstümpfe, eine bizarre Kulisse in den Pans.

Diesen Schnappschuss haben wir erst später realisiert, nur gut, daß der Vogel die Bremse reingehauen hat :-).

Mit Stephi und Benedikt unternehmen wir am Abend ein kleine Bootstour. Uns fällt, wie schon in der vorherigen Nacht auf, es wird Winter auf der südlichen Erdhalbkugel. Im Vergleich zum Sommer sind sehr viel weniger Vögel und auch Frösche da. Die abendliche Geräuschkulisse ist nicht ganz so laut, dafür melden sich die Hippos jede Nacht.

Zum Abschluss der Bootstour erlebten wir einen dieser super geilen (das muß gesagt werden dürfen) afrikanischen Sonnenuntergängen. Man wünscht sich, die Zeit würde stehen bleiben.

Am Dombo Hippopool, unterwegs zum Khwai, gab es neben Elefanten und Hippo, einige Fish Eagle (Schreiseeadler) und Lechwe Antilopen zu bewundern. Lechwe Antilopen kommen nur in den Feuchtgebieten von Botswana, Namibia, Angola, Sambia und im südlichen Kongo vor.

Am Khwai oder North Gate verlassen wir den Moremi um die nächsten Tage die Region ausserhalb der beiden Parks zu erkunden.

Khwai River

Wild campen wollten wir alle mal wieder und fuhren entlang des Khwai auf der Suche nach einem geeigneten Platz. Direkt am Wasser wäre schön, dachten wir. Und tatsächlich, da war er der Platz, direkt an einem Wasserloch. Eine südafrikanische Familie nahm gerade ihren Sundowner und stimmte uns zu, das ist der ideale Platz. Also nicht lange gezögert, eingeparkt, Tische und Stühle raus und Abendessen vorbereiten. Mit dem Hippokonzert vor uns, ein Traumplatz. Keine halbe Stunde später, tauchten immer mehr Safarifahrzeuge auf, mit Lodgegästen. Unser Lagerfeuer verschoben wir auf später. Daran haben wir gut getan. Als es dunkel war, kam einer der Guides vorbei und drohte uns mit Anzeige und Konfiszieren unserer Fahrzeuge, wenn wir nicht schleunigst verschwinden. Also eilig alles zusammenpacken und auf zum nächsten Campingplatz, dem Khwai Community Camp. Das gute an der Geschichte, wir kamen zu einem kostenlosen „Night Drive“ und campten umsonst. Es kam niemand zum abkassieren, offiziell muss man in Khwai vorab bezahlen, dies war für uns spätabends nicht mehr machbar.

Entlang des Khwai ging es am nächsten Morgen zu einem privaten Campingplatz. Wir wollten alle kein Risiko eingehen.

Chobe Nationalpark – Savuti

Savuti, eine afrikanische Legende, deren Reiz sehr gelitten hat. Die Abenteuerromantik der früheren Jahre ist Vergangenheit, seit immer mehr Lodges und mobile Zeltcamps in der Region entstanden. Auf dem Campingplatz lärmt bis 22:00 Uhr der Generator und der Platz ist überfüllt. Das Gefühl an einem ganz besonderen Platz zu sein stellt sich bei mir nicht mehr ein. Immer noch ist die Anreise abenteuerlich und nur mit Allradfahrzeug oder mit einem Flugzeug zu bewältigen. Die Strecken sind teilweise extrem tiefsandig. Natürlich bleibt die landschaftliche Schönheit und die Tierwelt davon unbeeindruckt und wir genossen die kurze Zeit im Park.

Ein aufregendes Erlebnis ist es immer wieder für uns Leoparden und andere Katzen zu begegnen. Dieses Mal hatten wir das Vergnügen für längere Zeit, da der Leopard seine Beute bewachte und gegen einen anderen Leoparden verteidigte.

Chobe Nationalpark – Chobe Riverfront

Der, wie bereits erwähnt, zunehmende Tourismus führt auch an der Chobe Riverfront zu Einschränkungen für Individualtouristen. So ist es morgens nur noch Safariveranstaltern erlaubt von Kasane aus entlang des Ufers zu fahren und die Wege unterliegen einem Einbahnstraßensystem. Also der Hinweg geht entlang des Ufers, zurück geht es über höher gelegene Wege.