Wo sind eigentlich die Komoren?

Bereits beim Einchecken auf die Fähre in den Iran läuft uns Mohamed über den Weg. Mohamed spricht leidlich Englisch und damit wir verstehen welcher Landsmann er ist, zeigt er uns seinen Pass. Da drauf steht “Union de Comores”. Komoren, davon haben wir schon gehört. Aber wo waren die nochmal? Inseln vor Afrika, das wissen wir noch. Aber vor welcher Küste die Komoren liegen müssen wir erstmal recherchieren. Die nächste Frage, die uns umtreibt ist, wie nennen sich denn nun die Einwohner der Komoren? Kormoraner, kann nicht sein, ein Kormoran ist ja ein Vogel. Komoren vielleicht. Da hilft alles nichts, wieder bemühen wir das Internet und erfahren, daß es richtig die Komorer heißt. Die Komoren haben etwas mehr als 600.000 Einwohner, einen solchen Pass überhaupt irgendwo außerhalb des Inselstaates zu Gesicht zu bekommen gleicht ja fast einem Sechser im Lotto. Das Mohamed neben seinen Landessprachen (Komorisch, Arabisch und Französisch) nun auch noch Farsi und Englisch spricht ist kaum noch zu toppen. Da auch er mit seinem eigenen Wagen in den Iran einreist, bleibt uns ein Agent bei der Einreise erspart, Mohamed nimmt uns unter sein Fittiche und schleust uns überall mit durch. Vielen, vielen Dank!!!

Gemeinsame Bekannte

Während der Prozedur der Einreise in den Iran, die im Vergleich zur Landeinreise um ein Vielfaches komplizierter ist, trifft man zwangsläufig auf Menschen, die ausreisen um in die Emirate überzusetzen. So begegneten wir im Zollgebäude, Jose, einem Motorradfahrer aus Spanien. Keine fünf Sätze später, stellt sich heraus, daß wir einen gemeinsamen Bekannten haben, der früher in Tarifa lebte. Da sein Agent auf die Tube drückt und unser Mohamed ebenso drängelt, reicht die Zeit nur zu einem Selfie. Wir hoffen wir treffen später in einem der vielen Büros wieder aufeinander. Diese Hoffnung wird erfüllt, kaum 3 Stunden später stehen wir gemeinsam im Büro der Hafenmeisterei. Also ganz schnell noch Telefonnummern tauschen, damit wir in Kontakt bleiben können. Wie glücklich diese Begegnung am Ende für einen niederländischen Motorradfahrer sein wird, ahnen wir da noch nicht.

Iranerin zu Besuch in Deutschland

In Bushehr laufen wir auf dem Weg in die Altstadt an einem netten kleinen Cafe vorbei, 10:00 Uhr morgens die Sonne scheint, da spricht doch rein gar nichts gegen einen Cappuccino mit Blick auf’s Meer. Freundlich werden wir direkt in hervorragendem Englisch von Farshid begrüßt. Die übliche Konversation beginnt (siehe Welcome to Iran), vernimmt jedoch einen gänzlich anderen Verlauf, als sich herausstellt, daß Farshids Frau am gleichen Abend nach Deutschland fliegt und für ein mittelständiges Unternehmen in Klingenberg arbeitet. Ich war sprachlos und muß geschaut haben wie ein Eichhörnchen, liegt dieser Ort doch nur wenige Kilometer von unserem Wohnort entfernt. Sofort beginnen wir unsere Freunde zu aktivieren sich um Farshids Frau in Deutschland zu kümmern. Da es Samstag und noch recht früh ist, müssen wir auf Antworten etwas warten und besuchen nun Altstadt und Basar. Zurück im Cafe, die ersten Antworten sind eingetrudelt. Ein fröhliches Ping-Pong zwischen Deutschland und Iran beginnt. Informationen müssen ausgetauscht werden: wann trifft sie ein, wie sieht sie aus, wie lange bleibt sie, wie sind ihre Essens- und Trinkgewohnheiten, wer hat wann Zeit? An all unsere Freunde an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön, daß Ihr in unserem Namen einen Teil der Gastfreundschaft, die wir im Iran erfahren zurückgegeben habt.

Support in Visumangelegenheiten

Zwischenzeitlich haben sich Jose und sein niederländischer Freund gemeldet. Paul hat Probleme mit der Beschaffung der Visa für Turkmenistan und Usbekistan. Die Beschaffung dauert zu lange, da sein Iran Visum bald abläuft. Da hilft doch gerne ein Freund von Farshid aus Teheran weiter und im Nu sind die Probleme gelöst.

Off-Topic ein paar Fotos von unterwegs