Nach Wochen, die wir überwiegend in Höhen von über 3.000 Meter verbracht haben, freuen wir uns auf ein paar geruhsame Tage am zweitgrößten Hochgebirgssee der Welt auf nur 1.607 Meter. Nur der Titicaca-See ist größer als der Issyk-Kul See mit seinen 180 km Länge und 60 km Breite.

Doch zunächst stellen sich uns ein paar Kamele in den Weg. Nachdem wir die ersten richtigen Kamele im Wakhan Korridor aus der Ferne beobachtet haben, kommen wir dieses Mal ganz nah dran.

Am Südufer laden einsame Strände zum relaxen ein. Die Umgebung mit Aussicht auf die Ausläufer des Tian-Shan Gebirges ist fantastisch. Das Baden, bei Temperaturen von 15 bis 18 Grad, ist nicht jederfraus oder -manns Sache. Wir waren drin, Norbert sogar dreimal, aber ein Vergnügen war es nicht.

Adlerjäger, kirgisisch Berkutci

Auf das Treffen mit einem Adlerjäger hatten wir uns besonders gefreut, gibt es in ganz Kirgistan doch nur noch 30 Männer, die die Jagd mit Adlern ausüben. Am Issyk-Kul finden wir in dem kleinen Städtchen Bokonbaevo einen der letzten am See. Auf die Jagd gehen die Berkutci nur im Winter, deshalb gibt es jetzt im Sommer eine Demonstration der Jagd auf eine Fuchs-Attrappe und ein lebendes Kaninchen. Die Adler werden entweder als Jungvögel aus dem Nest entwendet oder in jungen Jahren gefangen. Die Ausbildung der Vögel aus dem Nest dauert etwa 18 Monate, die der Jungvögel nur 6 Monate. Bis zum Alter von 10-15 Jahren bleiben die Vögel bei den Adlerjägern, danach kommen sie wieder in die Freiheit, wo sie bis zu 30 Jahre alt werden.

Fairytale Canyon und andere Seitentäler

Landschaften wie diese hatten wir nicht erwartet. Rotglühende Felsen in der Abendsonne, die an den Südwesten der USA erinnern finden wir im Fairytale Canyon und im Valley of Flowers. Wieder andere Seitentäler erinnern an die Alpen und laden uns zum Wandern ein. Gemütlich mäandern wir zwischen See und Bergen hin- und her bis zur größten Ansiedlung in der Nähe des Issyk-Kul, die Kleinstadt Karakol.

Viehmarkt und Basar in Karakol

In Karakol können wir einer unserer Lieblingsbeschäftigungen nachgehen, einkaufen und herumschlendern auf Basaren und Märkten. Jeden Sonntag findet hier einer der letzten Viehmärkte Zentralasiens statt. Pferde, Kühe, Schafe und Ziegen werden von morgen 06:00 bis 11:00 gehandelt. Ein reges Treiben ist zu beobachten und so manches Tier wechselt vor unseren Augen seinen Besitzer.

Sechs Wochen verbringen wir insgesamt in Kirgistan und haben jeden Tag genossen. Das kleine Land hat es uns mehr als angetan. Damit sind wir nicht alleine. Nirgendwo sonst, sind wir so vielen anderen Reisenden, ob Langzeitreisende oder Urlaubern, begegnet. Mit den einen sind wir einige Strecken gefahren (s. vorherige Blogeinträge), mit anderen, Xenia & Martin, waren wir schon lange in Kontakt und haben uns riesig gefreut die beiden persönlich kennenzulernen. Oder Christian, der unserem Blog schon länger folgte und in Kirgistan Urlaub machte. Dann trafen wir Menschen, von denen wir von Freunden gehört haben wie Kathrin & Brian, und natürlich diejenigen, die wir neu getroffen haben, wie Flora & Josef, Margriet & Bé, Anneliese & Günther, Dominic und noch einige mehr.

In Karakol, haben im Riverside Guesthouse gab es ein kleines Meeting mit einigen der oben aufgezählten. Andre hat mit Schaschlik für unser aller Wohl gesorgt.