Unterwegs sein in Simbabwe fordert in diesem Jahr etwas Flexibilität, wie bereits im Beitrag über den Karibasee berichtet. Aber die Hürden, die wir als Reisende nehmen müssen, sind niedrig, im Vergleich zur Bevölkerung Simbabwes. Durch die Währungsumstellung wurde ein großer Teil der Privatvermögen vernichtet, die Gehälter werden nun in RTGS gezahlt anstatt in US$, so verdient ein Lehrer umgerechnet nur noch 30US$, ein Arzt 120US$ im Monat. Die Inflation galoppiert, offiziell lag sie im Juni 2019 bei knapp 100%, Mitte Juli bereits bei 175% und im Oktober bei über 300%. Die Ärzte sind seit Monaten im Streik für bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen und die Versorgung von Kranken ist nicht mehr gewährleistet.

Stromausfälle sind an der Tagesordnung, in Harare fiel der Strom jede Nacht aus, auf dem Land stand Strom meist nur in der Nacht zur Verfügung. Wer es sich leisten kann setzt auf Solarenergie, um unabhängig vom Stromversorger zu sein.

Durch die Trockenheit ist ein Großteil der Ernte ausgefallen und Weizen und Maismehl (Milie-Meal) sind knapp. Die UN rechnet damit, daß die Vorräte an Getreide im Dezember aufgebraucht sind und hat bereits ein Hilfsprogramm aufgelegt. Ein Drittel der Bevölkerung des Landes ist vom Hunger bedroht. Brot gibt es nicht jeden Tag zu kaufen und wenn dann ist es mit 1US$ relativ teuer. Daher gibt es mittlerweile auch Packungen mit 4 Scheiben Toastbrot.

Erstaunlich für uns ist es immer wieder, mit welcher Geduld die Simbabwer mit dieser Situation im alltäglichen Leben umgehen. Nachdem wir in drei Läden auf der Suche nach Brot erfolglos blieben, begegnete uns die Menschen immer mit einem freundlichen Lächeln und der Auskunft „no bread today, maybe tomorrow“.

Trotz der Hindernisse haben wir die Zeit in Simbabwe wieder sehr genossen. Wie die Momente beim

Einkaufen am Straßenrand

Simbabwes Straßen

Die Hauptstraßen in Simbabwe sind großteils in einem sehr guten Zustand, bei der Fahrt über Land ist mit allen Straßenzuständen zu rechnen. Kaum erfreut man sich einer funkel-nagel-neuen Teerdecke, ist nach 5 km wieder Schluss und ein kleines Teerband in der Mitte ist das einzige Überbleibsel einer vormals guten Straße und später gibt es nur noch eine Wellblechpiste.

Ende Oktober verließen wir Simbabwe in Richtung Südafrika und hoffen, daß wir im nächsten Jahr wiederkommen können, so es die Situation erlaubt.