Ab in den Busch, zwei Wochen bereisen wir die  Kalahari von der Kaa Region, in die Mabuasuahabe Sektion des Kgalagadi Transfrontier Park (KTP) bis ins Nossob Tal. Wir sind das dritte Mal seit 2019 hier. Wie die Kalahari 2019 ausschaute und ein wenig Hintergrundinformation ist in den Blogbeiträgen „Unterwegs in der Kalahari“ und „Zurück im Kgalagadi Transfrontier Park“ nachzulesen. Wer Interesse an weiteren Fotos hat schaut im Album „Botswana – IV 2021“

Grenzübergang Namibia / Botswana

Aber zunächst steht die Ausreise aus Namibia und Einreise nach Botswana zu Corona Zeiten auf dem Programm. Die Ausreise Namibia war in 5 Minuten erledigt. Hier wurde bereits die Gültigkeit des PCR Tests geprüft. Die Einreise nach Botswana war bis auf eine weitere Überprüfung des PCR, gewohnt schnell. Keine halbe Stunde und wir waren durch. Der offizielle obligatorische Schnelltest wurde nicht durchgeführt. Also wenn das so einfach ist, kann uns diese Procedere nicht von weiteren Grenzübergängen abhalten.

Kaa Concession Area

Die ersten 100 km in die Kaa Concession bis Ncojane fuhren wir auf einer super Teerstraße. Dann folgte Gravel und Sand und auf den letzten 20 km spielten wir Pfadfinder. Die Spuren waren so sehr von hohem Gras überwuchert, dass wir erstmal den Abzweig verpassten und der Landy im weiteren Verlauf unserer Fahrt durch das Konzessionsgebiet einige 100 Kratzer hinzu bekam.

In der Matseleng Pan waren mehr Tiere als vor zwei Jahren, was nicht weiter schwer ist, waren damals doch gar keine da. Eine Herde Impalas, Gnus und drei Strauße trieben sich am Pfannenrand herum. Kaum fuhren wir in ihre Richtung, rannten sie davon. So müssen wir die Erinnerung daran im Kopf bewahren und genießen den Ausblick von unserem Camp auf die Pan. Ein gemütliches Lagerfeuer ist jeden Abend angesagt.

Wir wechseln unseren Standort und fahren nur ein paar Kilometer weiter in die Western Woodlands. Die Parklandschaft und das Vogelgezwitscher um uns herum haben etwas Beruhigendes. Unser Reiseführer beschreibt die Western Woodlands ungefähr so „In einem ‚Waldstreifen‘ gedeiht ein bemerkenswerte Anzahl alter Kameldornbäume inmitten goldgelben Graslandes. Die Region wirkt wie ein angelegter Park mit idyllischen Campingmöglichkeiten. Es gibt keine klar erkennbare Piste in die Western Woodlands.“ Bis auf „goldgelbes Grasland“ stimmt es.

So sah es 2019 an ungefähr der gleichen Stelle aus.

Western Woodlands im April 2019

Kgalagadi (KTP) – Kaa Area

Entlang der „Cutline Road“ geht es durch 70 km Kalahari Sand zum Kaa Gate des KTP. Das schraubt den Dieselverbrauch in die Höhe, aber das Surfen im Sand macht richtig Laune.

Am Kaa Gate hatten wir vor, die Campingplätze für unseren kompletten Aufenthalt im Park zu buchen und zu bezahlen. Die Route die uns vorschwebte führte von der Kaa Area ins Nossob Tal und von dort in die Mabuasuahabe Sektion. Aber der freundliche Herr am Gate konnte uns da leider nicht helfen. Und das war gut so. Dazu weiter unten mehr. Wr buchen also zwei Nächte in der Kaa Area, die Campsites dürfen wir uns aussuchen, seit Anfang Januar sind wir die ersten Camper in diesem Teil des Parks. Als es zum Bezahlen ging kam für uns die Überraschung, seit Mai 2020 gibt es die Anweisung nur noch Pula und Cash werden als Zahlungsmittel an den Gates akzeptiert. Vor zwei Jahren konnte noch mit Rand, Euro oder US$ gezahlt werden. Was nun? Wir müssen nach Hukuntsi zum Geldautomat, schlappe 130 km Sandpiste und hoffen, daß der ATM funktioniert. In Charles Hill, dem Grenzort zu Namibia, gab es den Geldautomat nicht und Cashback war an der Tankstelle auch nicht möglich. Da dachten wir noch „Macht nix, wir haben ja noch genügend Rand.“. Mit hängenden Köpfen zogen wir von dannen. Am Auto überlegten wir, wo wir übernachten sollten, da kamen die beiden  Mitarbeiter des DWNP (Department of Wildlife and National Parks) zu uns. Sie haben bei allen Mitarbeitern gefragt und sie sind bereit uns privat Rand in Pula zu wechseln. „Ihr wart so traurig, das konnten wir nicht mit ansehen.“ sagen sie. Ganz gerührt nehmen wir das Angebot dankend an.

Wir fahren an dem Tag noch bis zum Campingplatz „Thupapedi“. Wobei Campingplatz übertrieben ist, es gibt gerade mal eine Feuerstelle, also es ist eher ein Buschcamp. Dafür ist der Sonnenuntergang an diesem Abend mal wieder ein typisch afrikanischer Sunset.

Am nächsten Tag geht es entlang des Kaa 4×4 Trail bis zur Swartpan, der östlichsten Ecke des KTP. Fast sind wir wieder in Namibia. Die Gegend unterwegs sieht ähnlich aus wie in der Kaa Concession Area, die Galeriewälder und Wiesen muten nur nicht ganz so parkähnlich wie in den Western Woodlands.

An der Swartpan erwarten uns die meisten Tiere in diesem Teil des KTP, Oryx, Springbock und Kuhantilopen. Der abendliche Gamedrive und das gerade entfachte Lagerfeuer fallen ins Wasser, beständiger Landregen macht uns einen Strich durch die Rechnung. Das Steak wir heute in der Pfanne gebraten und unser Tarp kunstvoll um den Baum drapiert, in dessen Schatten der Landy steht.

Foto vom Frühstück am nächsten Morgen.

Kgalagadi (KTP) – Mabuasuahabe Area

Unterwegs zum Mabuasuahabe Gate kommen wir durch Hukuntsi, einer kleine Ansiedlung mit Geldautomat, Einkaufsmöglichkeiten und einem Büro des Department of Wildlife and Nationalparks (DWNP). Nachdem Bargeld aufgefüllt ist und die Einkäufe erledigt sind, schauen wir beim DWNP vorbei, da wir der irrigen Meinungen sind, hier könnten wir die Buchungen machen. Die netten Herren bemühen sich sehr, telefonieren mit der Zentrale in Gaborone und dem Mabua Gate und schicken uns direkt zum selbigen. Mit den Worten „There is enough space.“ werden wir verabschiedet. Also fahren wir ein weiteres Mal ohne Buchung zu einem der KTP Gates. Die ersten 20 km ab Hukuntsi geht es schnell auf guter Teerstraße voran, dann wechseln sandige Passagen und Gravel auf den letzten 100 km ab. Und das ganze fast schnurgeradaus. Ab und an eine Kurve im 90 Grad Winkel, das war es. Nur manchmal steht die Pad unter Wasser.

Gegern 15:00 sind wir am Gate und kaum zwei Stunden später haben wir zehn Nächte im Park gebucht un d bezahlt. Ganze 1.084 Pula zahlen wir dafür. So günstig gibt es außer hier, nur noch ein paar Campingplätze im Khutse Game Reserve und im Central Kalahari Game Reserve (CKGR).

In der ersten Nacht denken wir, außer uns und den Löwen ist niemand auf der botswanischen Seite des grenzüberschreitenden Parks. Am nächsten Morgen werden wir eines besseren belehrt. Fast alle Campingplätze sind mit Südafrikanern belegt. Da haben wir tatsächlich Glück gehabt, daß unsere Buchungen so glatt gingen. Als wir scherzhaft fragen, ob sie denn auch einen negativen Covid Test hätten wird dies bejaht. Noch denken wir, die scherzen auch, die Südafrikaner. Später erfahren wir, dass es tatsächlich so ist, ohne negativen Test darf man von Südafrika nicht auf die botswanische Seite des Parks und das wird gewissenhaft am Eingang geprüft. Gut für uns, daß es dieses Verfahren umgekehrt nicht gibt. Wir konnten ohne Test nach Nossob reisen.

Da die Pfannen teilweise oder ganz unter Wasser stehen, sind auch hier die Tiere weit entfernt oder die Löwen verstecken sich so unter den Büschen, dass es nicht lohnt davon Fotos zu machen. Entschädigt werden wir durch stimmungsvolle Sonnenuntergänge und Vollmondnächte. Die Campingplätze haben in der Mabua Sektion meist ein Schattendach und an manchen gibt es sogar Wasser zum Duschen.

Ein besonderes Erlebnis war ein Gewitter mit Starkregen und Hagel an der Mpayathutlwa Pan.

Kgalagadi (KTP) – Nossob Tal

Kurzer Ausflug nach Südafrika. Das ist der Vorteil eines Transfrontier Parks. Da die Buchungen auf der botswanischen Seite etwas unglücklich waren, versuchen wir unser Glück auf dem Campingplatz Nossob, Südafrika und können zwei Nächte bleiben. Hier ist uns auch das Glück mit Tiersichtungen hold.

Zu den COVID Kontrollen gehört hier tägliches Fieber messen und Symptom abfragen. Jeder Gast muss auf einem Formular seinen persönlichen Daten incl. Passnummer eintragen.

Ein paar Eindrücke unserer Tage im Nossob Tal.